Abschiebungen sind lebensgefährlich!
Pressemitteilung der GRÜNEN JUGEND Brandenburg vom 08.09.2023
Am Dienstag Vormittag sprang ein Mann in Eberswalde aus Angst vor einer drohenden Abschiebung aus einem Fenster im fünften Stock und verletzte sich schwer. Derweil gab Innenminister Michael Stübgen im Innenausschuss bekannt, dass ein Vertrag mit einem Investor für das sogennante Behördenzentrum am BER bereits unterzeichnet sein soll.
Rosa Hurm, Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Brandenburg, sagt dazu:
„Noch immer hält der Innenminister an seinen Plänen für ein überdimensioniertes Abschiebezentrum am BER fest. Das ist Realitätsverweigerung pur. Nicht nur kostet das Abschiebezentrum das Land Unsummen und ist völlig überdimensioniert, es gießt außerdem die menschenverachtende Praxis der Abschiebungen in Beton. Nach wie vor ist der gesamte Prozess von eklatanter Intransparenz geprägt. Mal wieder weiß die Öffentlichkeit nicht sonderlich viel, nur dass scheinbar bereits ein Vertrag mit einem Investor unterschrieben wurde. Anstatt weiterer Abschiebungen und Abschottung brauchen wir ein Willkommenszentrum, dass Menschen bei der Integration in Brandenburg unterstützt.“
Tammo Westphal, Sprecher der GRÜNEN JUGEND Brandenburg, ergänzt:
„Wie absurd das Festhalten an den Plänen zum Bau eines Abschiebezentrum ist, wird auch im Kontext der letzten Tage deutlich. Abschiebungen sind eine unwürdige und menschenverachtende Praxis, die Leben zerstört. Wozu die Angst einer drohenden Abschiebung führen kann, sehen wir an dem tragischen Fall aus Eberswalde. Das Handeln der Polizei muss hier lückenlos aufgeklärt und die Abschiebepraxis grundsätzlich hinterfragt werden. Fehlende Dolmetscher*innen und Psychotherapeut*innen, unnötige Polizeipräsenz oder Abschiebungen in der Nacht: einmal mehr wird uns vor Augen geführt, wie menschenverachtend mit Menschen umgegangen wird, die bei uns Zuflucht und eine Chance auf ein neues Leben suchen. Anstatt weiter so viel Geld dafür auszugeben, das Leben von Menschen zu zerstören, sollte mehr Geld in die Integrationssozialarbeit fließen.“
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