Leave no one behind – in 2022 wichtiger denn je!
Das Jahr 2021 ist vorüber und mit dem Jahreswechsel einher geht die Zeit, in der es um Behaglichkeit und Reflexion geht, in der die Weihnachtszeit hinter uns liegt und die Zeit für neue Vorsätze gerade beginnt. Wir ziehen Bilanz über persönliche Erfolge und Baustellen, über das Gute und das nicht ganz so Gute.
Doch auch eine politische Bilanz muss gezogen werden, und während die meisten von uns hier in Deutschland dem neuen Jahr hoffnungsvoll entgegensehen, haben viele Menschen auf der Welt ihre Hoffnung auf ein sicheres Zuhause verloren. Denn zur Bilanz des Jahres 2021 gehört auch, dass in diesem Jahr insgesamt 1.864 Menschen (laut Recherche der Süddeutsche Zeitung) auf der Flucht über das Mittelmeer umgekommen oder verschwunden sind.
Und auch: diese Bilanz wäre vermutlich noch viel höher, wären da nicht NGOs wie Sea-Watch, Sea-Eye und andere, die tagtäglich Menschen vor dem Ertrinken retten. Die Seenotrettung ist nach wie vor vor allem ein ziviles Projekt, während mit Geldern der EU beispielsweise die sogenannte lybische Küstenwache unterstützt wird, die Geflüchtete in das Bürgerkriegsland zurückbringt, wo sie unter menschenunwürdigen Bedingungen aufgehalten werden. Illegale Rückführungen werden mit EU-Geldern finanziert, während die Rettung der Menschen vor dem oft sicheren Tod auf dem Engagement von Nicht-Regierungs-Organisationen beruht.
Für uns ist klar: Seenotrettung darf kein Verbrechen sein! Und illegale Rückführungen müssen tabu werden. Das Mittelmeer darf nicht länger ein Friedhof für so viele Menschen sein – stattdessen braucht es sichere Fluchtwege nach Europa. Es muss Schluss sein mit dem Tolerieren des Sterbens auf dem Mittelmeer. All das müssen dringend politische Ziele für das Jahr 2022 sein.
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