20. September 2022

Schwedt ist mehr als die PCK: GRÜNE JUGEND Barnim fordert Entwicklung statt Erdöl.



Pressemitteilung der GRÜNEN JUGEND Barnim vom 20.09.2022

Angesichts der angespannten Lage in Schwedt sowie für die dort ansässige PCK-Raffinerie tauschte sich die GRÜNE JUGEND Barnim auf ihrem Ortsgruppentreffen gemeinsam mit Mitgliedern aus der Uckermark über Zukunftsszenarien für Schwedt und die gesamte Region aus.

Die GRÜNE JUGEND Barnim, in der auch Junggrüne aus der Uckermark aktiv sind, begrüßt die treuhänderische Übernahme russischer PCK-Anteilseigner. Ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Unabhängigkeit von fossilen Lieferungen aus Russland sei damit geschafft. Als ebenso wichtigen Erfolg sehen die Junggrünen die Arbeitsplatzgarantien für Beschäftigte der Raffinerie. Nun sei es an der Zeit, einen Schritt weiter zu denken.

„Wir brauchen nicht nur eine Absicherung für die PCK-Mitarbeiter:innen, sondern darüber hinaus eine progressive Stadtentwicklung. Schwedt braucht vielfältige Arbeitgeber:innen, die unsere bunte Gesellschaft abbilden und ansprechen können„, halten die Junggrünen fest. Schwedt müsse auch für junge Menschen attraktiv sein, zum Beispiel durch eine vielfältige Arbeitsplatzstruktur. Dafür müsse die Standortattraktivität für neue Betriebe verbessert werden. Es brauche einen Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs sowie eine familienfreundliche Stadt (Kitas, Ärzte, Schulen…), um die Attraktivität für Arbeitnehmer:innen und Arbeitgeber:innen zu steigern.

Ines, Mitglied der GRÜNEN JUGEND und Schülerin in Schwedt, sagt hierzu: „Mich stört der Fokus der hitzigen Debatte über die Zukunft unserer Stadt. Alle reden immer nur darüber, dass die Stadt Schwedt sterben wird, wenn das PCK nicht mehr existiert. Ich würde viel lieber über Wege diskutieren, wie Schwedt unabhängig von der Raffinerie und russischem Erdöl wird.“ 

Die GRÜNE JUGEND Barnim schließt sich darüber hinaus der kürzlich verabschiedeten Position der GRÜNEN JUGEND Brandenburg an, die sich in drei zentralen Punkten äußert:

  • „Wir fordern neben dem sofortigen Stopp der Öl- und Gasimporte aus Russland die größtmögliche Sicherheit für die PCK-Arbeiter:innen. Arbeits- und Klimakämpfe dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden.“
  • „Wir rufen die Landesregierung dazu auf, sich klar zu einem Import-Stopp von russischem Öl und Gas zu bekennen.“
  • „Wir erwarten, dass sie in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung alles Notwendige tut, um den Arbeiter:innen der PCK Schwedt die Aussicht auf neue Arbeit in nachhaltigen Industriebranchen zu geben und einen nachhaltigen Umbau des Industriestandorts sicherzustellen.“

Um Menschen in ganz Brandenburg in diesen schwierigen Zeiten ausreichend zu unterstützen, kann sich die GRÜNE JUGEND Barnim außerdem ein eigenes Brandenburger Entlastungspaket vorstellen, von dem auch die Bürger:innen Schwedts profitieren würden. „Wir brauchen Unterstützungsmaßnahmen, die den Geldbeutel, den Energiehaushalt und den CO2-Fußabdruck gleichermaßen entlasten. Ein günstiges ÖPNV-Ticket sollte zum Beispiel durch eine Förderung von E-Fahrrädern ergänzt werden, die dort zum Einsatz kommen, wo der Bus nicht fährt“, hält die Jugendorganisation von Bündnis 90/Die Grünen fest.



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